Die verstohlene Liebe meiner Mutter

ISBN 978-3-94284940-1   48€

Erzählt wird aus der Perspektive des Gymnasiasten Klaus Kemper, der mit seinen Schulfreunden im Herbst des Jahres 2014 zeittypische Abenteuer im Spannungsfeld zwischen kameradschaftlichen Forderungen und familiären Pflichten erlebt. Sein Vater war bei einer Geschäftsreise in Kenia ums Leben gekommen, die Mutter führt zusammen mit dem Schwager Anton Kemper den Betrieb (Steuerungstechnik) weiter.

Klaus muss öfter bei Hubert Hoffmann, dem sterbenskranken Onkel seiner Mutter im Nachbarhaus Krankenwache halten. Er löst dann Katarzyna Nowak ab, eine polnische Pflegerin, die Hubert rundum betreut. Die Polin begeht eines Nachts Selbstmord, nachdem sie auch Hubert eine minimale Dosis eingegebene hatte, vermutlich, um ihn zu ‚erlösen‘. Hubert hat jedoch die Droge wider Erwarten gut verkraftet und kommt für weitere Experimente in die Mainzer Gehirnchirurgie. Dort hat man Hoffnungen. Doch als der Ministerialrat a.D. Harald Krollmann auftaucht und Hubert mit Erinnerungen aus der gemeinsamen Jugendzeit 1953 in der DDR grob wachrüttelt, stirbt Hubert in der folgenden Nacht.

Für Klaus ist es ein Schock. Er hatte zuvor schon einige Überraschungen erlebt. Es war herausgekommen, dass Großonkel Hubert der leibliche Vater seiner Halbschwester Lieselotte ist und dass seine Mutter über Jahrzehnte eine heimliche Beziehung zu ihrem Onkel hatte und sie ihn deshalb so rührend umsorgt.

Zufällig war Klaus bei seinem Wachdienst an Huberts Bett auf einen Text gestoßen, den der Onkel verfasst hatte und der dessen Kindheit als Sohn eines tuberkulosekranken Landgerichtsrats in der Nazizeit, dann die Schul- und Jugendzeit unter sowjetischer Besatzung in Halle, die Flucht nach Westen und die Lehrer- und später Reiseleitertätigkeit in Nordhessen beschreibt. Die Biografie mit dem Titel Ein deutsches Leben in groben Zügen spielt in den Jahren 1933-1998. Großonkel Hubert hatte zu verstehen gegeben, dass er den Text vernichtet wissen wollte, und die Mutter von Klaus erfüllte ihm diesen Wunsch. Es gelingt dem Jungen jedoch mit Hilfe von befreundeten IT-Experten die gelöschte Datei des Textes heimlich wieder zu aktivieren. Beim Lesen lernt er die jüngere Vergangenheit und die verstohlene Liebe seiner Mutter zu verstehen.

Klaus kommt in Kontakt mit einem Verlag, der Biografien vermarktet. Anfangs scheut er sich Familiengeheimnisse zu veröffentlichen.

Nach dem Tod und der Beerdigung des Onkels, an der Klaus krankheitsbedingt nicht teilnehmen kann, tauchen Personen auf, die ihm bei der Lektüre des biografischen Textes bereits begegnet waren und die Huberts Vergangenheit noch einmal aufleben lassen. In den Text ist die Biografie des Großonkels, in die sich Klaus in drei Nächten einliest, eingearbeitet.